Der Begriff „Film“ kann sich auf den neuesten Blockbuster beziehen, aber auch auf das, was man „Kunstfilm“ nennen würde. Martin Scorsese sorgte kürzlich für Kontroversen, als er sagte, die Comic-Verfilmungen von Marvel seien kein „echtes Kino“. Muss ein Film im Kino gesehen werden, oder ist er auch dann ein Film, wenn wir ihn auf unserem Laptop oder einem Mobilgerät streamen? Muss ein Film eine Geschichte erzählen? Ist Film eine Kunstform? Und falls ja, wie definieren wir, was „künstlerisch“ ist? Dann gibt es noch Synonyme für „Film“: „Cinema“ (im Französischen) hat eine andere Bedeutung; „Kino“ bedeutet wieder etwas anderes. In manchen Ländern gibt es den neutralen Begriff „bewegte Bilder“. Und das sind nur die deutschen Begriffe!
In den letzten hundert Jahren hat sich die Vorstellung davon, was ein Film ist, was er werden kann und wie er auf der Leinwand erscheint, dramatisch verändert, manchmal durch technologische Fortschritte, manchmal durch Zufall. Der 3D-Film hatte in den letzten 70 Jahren Probleme, sich durchzusetzen, aber andererseits hat das Filmen mit dem Handy quasi nebenbei zu Filmen im „Hochformat“ geführt (was viele Cineasten hassen!). Dementsprechend hat sich nicht nur die Art und Weise geändert, wie wir Filme sehen, sondern auch die Art und Weise, wie Filme geschaffen und in Umlauf gebracht werden.
„Film“ ist also kein fester Begriff, sondern umfasst eine ganze Reihe von Möglichkeiten, Arten und Orten des Filmkonsums.