Kritische Ansätze Filmanalyse

Ideen, wie man Filme in den Unterricht einbringen, mit Kindern und Jugendlichen darüber sprechen und eine einfache Filmanalyse beginnen kann.

Kritische Ansätze Filmanalyse

Einführung

Hier sind zwei der „drei Ks“ relevant: Filme anschauen und über sie sprechen (Teil der „kulturellen“ Dimension von Filmbildung) und Filme analysieren (Teil der „kritischen“ Dimension). Der Abschnitt zur Filmanalyse wurde von unseren Kolleg*innen am Dänischen Filminstitut verfasst und enthält einen brillanten einminütigen Film aus Südkorea. Wir haben also einen Film, der außerhalb der Seherfahrung vieler junger Menschen liegt (Teil des „kulturellen“ Bereichs) und als Beispiel für Methoden der Filmanalyse verwendet wird.

Wie immer möchten wir auch hier betonen, dass es in hohem Maße auf die Kombination der drei Ks ankommt: Die Betrachtung einer großen Bandbreite an Filmen sollte immer in kritischer Weise erfolgen und die Filmanalyse immer verschiedene Arten von Filmformen, Gattungen, Genres, Epochen und Schauplätzen umfassen.

Pädagogische Perspektiven: Filmanalyse

In diesem Abschnitt sehen wir uns eine besondere Unterrichtsmethode für Filmanalyse an, die von Kolleg*innen am Dänischen Filminstitut entwickelt wurde. Sie beruht auf drei Grundlagen des visuellen Geschichtenerzählens: Themen, Stil (Ästhetik) und filmische Form.

themes
Themen
style
Stil
film-form
Filmische Form

Wir stellen Ihnen einige praktische Übungen vor, die Schüler*innen bei der Analyse des einminütigen Horrorfilms „Edge of Seventeen“ aus Südkorea unterstützen. Anschließend bitten wir Sie, einen anderen Kurzfilm als Beispiel auszuwählen und eine eigene Analyseaufgabe vorzuschlagen.

Eine Anmerkung zu Kurzfilmen

In diesem Kurs schlagen wir in der Regel eher Methoden zum Anschauen, Drehen und Analysieren von Kurzfilmen vor, und nicht von abendfüllenden Spielfilmen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen:

  • Kurzfilme sind eigenständige, abgeschlossene Erzählungen, die Sie aber innerhalb einer Unterrichtsstunde oder Sitzung viele Male anschauen können.
  • Junge Leute haben die von uns vorgeschlagenen Kurzfilme mit weitaus geringerer Wahrscheinlichkeit, die Spielfilme hingegen mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit, gesehen.
  • Für Kurzfilme ist es wesentlich einfacher, eine urheberrechtliche Genehmigung zu erhalten.
  • Schließlich können Ausschnitte aus Spielfilmen zwar manchmal nützlich zur Veranschaulichung sein, doch Kurzfilme sind am effizientesten, wenn es um vollständige Erzählungen gehen soll.

In späteren Schritten befassen Sie sich mit der Planung von Schüler*innen-Präsentationen und dem Feedback, das die Schüler*innen einander geben. Schließlich sehen Sie ein Beispiel für filmanalytisches Unterrichtsmaterial des Dänischen Filminstituts. Letzteres soll Pädagog*innen zur Erstellung eigener filmanalytischer Aufgabenstellungen inspirieren.

Jeder Schritt enthält eine Aufgabe, bei der Sie gebeten werden, einen Text zu lesen und/oder sich den Kurzfilm „Edge of Seventeen“ anzusehen. Gerne können Sie die anderen Teilnehmenden wissen lassen, welche Gedanken und Notizen Sie sich gemacht haben.

Warum analysiert man Filme? Und wie soll man das tun?

Die Analyse von Filmen wirkt sich positiv auf das kritische Bewusstsein der Schüler*innen aus. Die Analyse von Filmen ist ein wirksames Mittel zur Verbesserung ihrer Fähigkeit zur Dechiffrierung und Analyse, und ein filmanalytisches Instrumentarium ist in einer visuell dominierten Kultur mit unterschiedlichen visuellen Medien von unschätzbarem Wert.

Die Filmanalyse bietet viele verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit: Von der Arbeit zu zweit oder in Teams bis hin zu Diskussionen im Unterricht. Eine kritische Herangehensweise an einen Film führt zu Gesprächen, die für das Lernen wesentlich sind.

In der Schule kann sich die Filmanalyse oft auf „Themen“ konzentrieren. Dabei soll herausgearbeitet werden, was uns der Film in Bezug auf das zugrunde liegende Thema zu sagen hat. Durch den Einsatz filmspezifischer Methoden können die Schüler*innen jedoch erkennen, dass sowohl die Form als auch der Stil (Ästhetik) des Films zur Gestaltung seines Inhalts beitragen und zu der Art und Weise, wie wir als Zuschauer*innen das Gesehene wahrnehmen und verstehen.

Es ist wichtig zu wissen, dass die „Botschaften und Werte“ eines Films in einer engen und dynamischen Wechselwirkung zwischen dem Was (dem Inhalt) und dem Wie (der Form und Ästhetik des Films) zum Ausdruck kommen. Wenn das Zusammenspiel von Form, Stil und Themen eines Films gelingt, stärkt es beim Zuschauenden das persönliche, emotionale, kreative und kulturelle Erleben der Erzählung und der Botschaft des Films. Unser Ansatz in diesem Abschnitt zum Thema Filmanalyse ist nur einer von vielen möglichen Ansätzen. Sich sowohl auf die Themen als auch auf die Ästhetik und Form eines Films zu konzentrieren, ist jedoch äußerst wichtig, um ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln. Die Methode eignet sich für alle Lerngruppen und Altersstufen in der Schule. Die Vermittlung dieses Ansatzes zur Filmanalyse ist eine Frage der Vorbereitung und Organisation.