Einige weitere Gedanken zur Praxis

Dies ist der letzte Schritt des Abschnitts „Praxis“. Wir wollen ihn nicht mit irgendwelchen „Formeln“ abschließen, sondern Ihnen ein paar Momente der Reflexion gönnen und eine Methodik vorschlagen, die durch unsere Erfahrung mit den Workshops von „Cinema, cent ans de jeunesse“ inspiriert wurden und sich, wie wir hoffen, auch an andere Kontexte anpassen lassen. Anschließend können Sie sich über Lernmaterialien und -erfahrungen informieren (z. B. im Internet) und eigene Experimente ausdenken.

Gedanken zur Praxis

Fassen wir zusammen, worauf es uns beim Filmemachen mit Schüler*innen ankommt ...

  • Die Schule verlassen und die Welt filmen: Sensibilität und Aufmerksamkeit für die vertraute Umgebung entwickeln und dann eine Geschichte erzählen;
  • Blickwinkel aus auswählen, z. B. eine kinematografische Frage („verbergen/zeigen“, „Dokumentar-/Spielfilm“, „lange Einstellung“ usw.), um das Experiment präzise, streng und gleichzeitig auf für Sie und die Schüler*innen unerwartete und stimulierende Weise durchzuführen;
  • In den Filmausschnitten nach der Vielfalt des künstlerischen Ausdrucks suchen; vergleichen, Verbindungen herstellen und im Hin und Her zwischen den Ausschnitten und den Experimenten lernen, mit einfachen Worten darüber zu sprechen;
  • Auf das Vorführen der Übungen und Filme aus den Workshops achten: Das Wesentliche ist der Weg und nicht das Ergebnis. Ein Prozess ist vor allem dann erfolgreich, wenn die Teilnehmenden in der Lage sind, ihn mitzuerleben.
  • Setzen Sie die Arbeiten der Schüler*innen (und Ihre eigenen) so weit wie möglich in Beziehung zu anderen Lerninhalten aus Übungen oder Filmen.
  • Denken Sie immer daran, dass ein die Arbeit in der Gruppe (und das gemeinsame praktische Lernen) die persönliche und sensitive Dimension der Erfahrung nicht beeinträchtigen sollte.
  • Keine Angst, Risikobereitschaft ist eine wichtige pädagogische Tugend: „Die „Einführung in das Kino“ als kreative Erfahrung stellt den Platz der Lehrkraft in Frage und erfordert von den Erwachsenen ein stärkeres persönliches Engagement; sie ist kein Unterricht, sondern eher eine Begegnung, eine Erfahrung.

Aufgabe

Das Filmemachen ist eine persönliche Erfahrung und verändert die daran beteiligten Menschen. Sehen Sie sich diese Erfahrungsberichte an: ein ehemaliger Schüler eines Workshops; ein Lehrer und eine Lehrerin sowie zwei Filmemacher, die in der Filmbildung tätig sind.

Haben Sie oder Ihre Schüler*innen ähnliche Erfahrungen mit der Filmbildung gemacht, die Sie kommentieren möchten?

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