Leider werden das Anschauen von Filmen und das Filmemachen oft als komplett unterschiedliche Herangehensweisen ohne Beziehung zueinander behandelt. Ein „Hin und Her“ zwischen Filmkonsum und Filmpraxis führt jedoch zu einer dynamischen, bereichernden Beziehung – vor allem, wenn es über einen langen Zeitraum hinweg stattfindet.
Filmausschnitte helfen, die Herausforderungen des gewählten Themas zu verstehen, während Übungen die Schüler*innen auf praktische Entscheidungen und Probleme aufmerksam machen. Mit diesem Wissen können sie anschließend zu den Ausschnitten zurückkehren. Filmausschnitte sind ein wertvolles pädagogisches Mittel.
Sie wecken oft den Wunsch, den ganzen Film zu sehen, und ermöglichen den unmittelbaren „Schock“ einer Begegnung mit filmischen Universen, die den Schüler*innen fremd sind (Autorenfilme, „alte Filme“, Schwarzweißfilme usw.). Gut ausgewählte Filmausschnitte wecken bei den Schüler*innen sofort Emotionen.
Sie ermöglichen es uns, die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema zu lenken. Wir glauben an eine „Pädagogik der Aufmerksamkeit“, die Schüler*innen auf ein Fragment aufmerksam macht, das sie sich ansehen und anschließend beschreiben. Ein Vergleich mehrerer Inszenierungen der gleichen Situation kann als Ausgangspunkt für ein Gespräch zwischen den Erwachsenen und den Schüler*innen dienen. Sich beim Anschauen auf einen Parameter (oder eine Regel, eine Einschränkung ...) zu konzentrieren, kann auch als Zugang zu einem Film dienen und die Aufmerksamkeit lenken (sogar bei Filmen, die stark von den Sehgewohnheiten der Schüler abweichen). Wir werden zu aktiven Zuschauer*innen, wenn wir auf der Suche nach etwas ganz Bestimmtem sind.
Sie sind gleichermaßen anregend für Profis mit Praxiserfahrung (z. B. Lehrkräfte) und für Schüler*innen. Diese Konfrontation verschiedener ästhetischer Ansätze wirkt beim Übergang zur Praxis inspirierend. Sie eröffnen neue Perspektiven, die vom gängigen Mainstream abweichen. Sie dienen nicht als Modelle zur Nachahmung, sondern ihre Vielfalt lädt die Schüler*innen ein, sich selbst zu verorten, eigene Entscheidungen zu treffen. So haben sie die Chance, selber mutig vorzugehen und etwas zu wagen.
Es ist eine Pädagogik durch Imprägnierung:
„Beim Vorführen der Filme (der Schüler*innen in den CCAJ-Workshops) wird einem bewusst, mit welchem Appetit und welcher Intelligenz die Schüler*innen manche der Filmausschnitte aufgenommen haben. Durch die Ausschnitte können sie ihren eigenen Geschmack und ihre Auseinandersetzung mit dem Gesehenen hinterfragen und beginnen dabei, über die Umsetzung in die Praxis nachzudenken. Wir sind meilenweit von der kalten, gedankenlosen Nachahmung eines Vorbilds entfernt. In Wirklichkeit befinden wir uns im Zentrum eines Schöpfungsaktes.“ Alain Bergala
Sehen Sie sich diesen Film an, der in einem CCAJ-Workshop zu dem Parameter „Farbe im Film“ gedreht wurde. Der Film wird von der Lehrerin und der Filmemacherin kommentiert, die am Workshop beteiligt waren: Beide analysieren anschließend, wie sich die Schüler*innen beim Drehen des Films an der kinematografischen Frage und den Spielregeln orientiert haben.
Schreiben Sie Ihre Analyse unten in den Kasten und speichern Sie sie im Notizblock, wenn Sie fertig sind.
In Notizblock speichernJetzt möchten wir Ihnen vorschlagen, sich den Film dieser französischen Jugendlichen von Anfang bis Ende anzusehen.
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