Die Rolle des Lehrers oder der Lehrerin ist bei jedem Lernprozess zentral, und das ist bei der Filmbildung nicht anders. Im vorhergehenden Schritt haben wir einige Grundsätze bei der Auswahl von Filmen zum Anschauen und Untersuchen im Unterricht behandelt. In diesem Schritt geht es um die besondere Rolle von Filmausschnitten (bei der Analyse, in der Praxis oder allgemein, wenn Filme angeschaut werden oder über sie gesprochen wird) und darum, wie man sie auswählt.
Der französische Schriftsteller, Kritiker und Lehrer Alain Bergala ist eine wichtige Figur in der europäischen Filmbildung. Seit vielen Jahren entwickelt er Programme und Projekte, bildet Lehrer*innen aus und denkt darüber nach, was es bedeutet, zum Thema Film (oder „Cinéma“, also „Kino“, wie französische Pädagog*innen den Film meist nennen) zu unterrichten und unterrichtet zu werden.
Bergalas Buch „L'Hypothèse Cinéma/Die Kinohypothese“ hat seit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 2002 (2017 auf Englisch) international großen Einfluss. Im Video zu Beginn dieses Schrittes spricht er sechs Minuten lang darüber, wie Filmausschnitte auszuwählen sind, die in der Filmbildung zum Einsatz kommen. Es wurde auf einer Veranstaltung zur Veröffentlichung von „Die Kinohypothese“ im BFI in London im Februar 2017 aufgezeichnet, in der Bergala über die Entstehung des Buches, seinen Werdegang auf dem Gebiet der Filmbildung und seine allgemeine Methode beim Einsatz von Filmen im Unterricht gesprochen hat. Was macht Filmbildung zu einem eigenständigen und einzigartigen Unterrichtsfach?
Hier können Sie ein Transkript des Vortrags von Bergala herunterladen.