Filme machen und Filmbildung

Kreative Herangehensweisen an Filme – eine Einführung.

Filme machen und Filmbildung

Einführung

In diesem Abschnitt werden Sie aufgefordert, kurze einminütige Filme im Stil der Gebrüder Lumière zu drehen, sich die Arbeiten junger Menschen im Rahmen von „Cinema, cent ans de jeunesse“ anzusehen (einem internationalen Programm mit 25-jähriger Tradition) und über einige der Gründe nachzudenken, warum junge Leute ihre Filme im Kino zeigen sollten.

Warum ist das Filmemachen ein zentraler Aspekt der Filmbildung?

In den folgenden Schritten geht es um die Rolle der praktischen filmischen Arbeit – warum und wie wir kreativ mit den Schüler*innen arbeiten und wie wir dabei die Verbindung zu den anderen „Ks“ der Filmbildung herstellen: dem Kritischen und dem Kulturellen. Diese Schritte stammen von der Cinémathèque Française in Paris.

Dieser Abschnitt beginnt mit einer Frage: „Warum sollten wir Filmpraxis in die Filmbildung einführen?“ Als Antwort möchten wir auf ein Experiment verweisen, das seit mehr als 25 Jahren von der Cinémathèque Française durchgeführt wird. Es heißt „Cinéma, cent ans de jeunesse“ (CCAJ), also „Der Film, hundert Jahre jung“, da das Programm 1995 zum hundertjährigen Jubiläum des Kinos ins Leben gerufen wurde.

CCAJ gibt Gruppen junger Menschen im Alter von 6 bis 18 Jahren aus aller Welt die Möglichkeit zur Teilnahme an einer einzigartigen Kinoerfahrung, die kinematographische Entdeckungen mit einer präzisen Methode des Filmemachens kombiniert. Jedes Jahr steht dabei eine andere Frage zum Thema Film im Mittelpunkt.

Jedes Jahr finden dabei in und außerhalb der Schule Workshops statt, bei denen junge Menschen die Möglichkeit zur regelmäßigen Zusammenarbeit mit Filmschaffenden erhalten. In diesem Rahmen werden abwechselnd Filmausschnitte gezeigt und praktische Übungen durchgeführt. Zum krönenden Abschluss dreht die Gruppe selber einen Film. Insgesamt handelt es sich um ein pädagogisches Kinoexperiment, das die Wahrnehmung schärft und zugleich kreative Erfahrungen ermöglicht.

Wir möchten noch einmal auf das Framework for Film Education (Modell für Filmbildung) und die Bedeutung einer Verbindung der „drei Ks“ (kreative, kritische und kulturelle Arbeit mit Film) verweisen. (Link zur bereits vorhandenen PDF-Datei mit dem Modell)

Wir von CCAJ glauben, dass die Filmbildung das Sprechen über Filme mit dem Filmemachen verbinden sollte, um eine Sensibilität für Filme zu schaffen und die Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern.

Entwicklung einer Sensibilität für Filme

Entwicklung einer Sensibilität für Filme

Die kreative Praxis ist eine sehr wirksame Möglichkeit, den Schüler*innen die Augen für ihre unmittelbare Umgebung zu öffnen, sie anzuregen, diese auf neue Weise zu sehen und zu hören (wenn sie im Film dargestellt wird) und zu entdecken, wie interessant sie für andere sein kann. Durch die kreative Praxis werden die Schüler*innen außerdem zu Subjekten von Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden. So können die Kinder Dinge, die ihnen uninteressant erscheinen und bloße Gewohnheit geworden sind, in etwas Neues und Frisches verwandeln. Überlegen Sie, mit welchen Mitteln sich ein Gefühl der Isolation erzeugen lässt: Drehort, Kameraeinstellungen, Schnitt usw.

Erweiterung des Ausdrucksmittels

Erweiterung des Ausdrucksmittels

Die kreative Praxis hilft den Schüler*innen, zu aktiven Zuschauer*innen zu werden, und die Welt zu erleben. In diesem Fall bedeutet Erleben nicht nur, Bilder zu machen (wie es viele junge Menschen tun, meist als Kommunikationsmittel und in sozialen Netzwerken), sondern sich auch all der Entscheidungen bewusst zu werden, die man treffen kann, wenn man die Dinge wirklich hinterfragt, seinen eigenen Standpunkt finden muss und sich gleichzeitig die Entscheidungen von Filmemacher*innen bewusst macht, deren Filme man sieht.

Wir glauben, dass die kreative Praxis immer zwei Seiten haben sollte

Wir glauben, dass die kreative Praxis immer zwei Seiten haben sollte

Individuell (z. B. mit Übungen), sodass sich jede*r Lernende persönlich mit dem Thema auseinandersetzen kann, aber auch kollektiv, ein Lernen durch gemeinsame Aktivitäten, kollektives Lernen, um einen Film zu machen. Wir sind der Meinung, dass Film anders als gewöhnliche Schulfächer ist und auch sein sollte. Die Schüler*innen sollten so bald wie möglich an die Sichtweise von Kinoprofis (Filmemacher*innen, Techniker*innen ...) herangeführt werden, um künstlerische Erfahrungen zu machen.

Aufgabe

Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen Anschauen, Analysieren und Filmemachen? Haben Sie praktische Übungen im Unterricht eingesetzt? Was war der Zweck, und welches waren die Lernergebnisse? Halten Sie Ihre Gedanken unten im Notizblock fest.

Mein Notizblock

Mit dieser Notizblock-Funktion können Sie Ihre Antworten und Gedanken zu Fragen aufschreiben, die in diesem Kurs gestellt werden.

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