Analyse durch eigene Filmproduktion

In diesem Schritt geht es um filmpraktische Ansätze zur Unterstützung von filmsprachlichen Analysen.

Analyse durch eigene Filmproduktion

Filmanalyse durch praktische Übungen

Das Framework for Film Education (Modell für Filmbildung) betont die Bedeutung der Verbindung zwischen den „drei Ks“ der Filmbildung: kritisch, kreativ und kulturell. Hier betrachten wir Möglichkeiten der Filmanalyse mit Hilfe von kurzen praktischen Übungen. Das Thema „kritisch–kreativ“ wird später in dieser Ressource wieder aufgegriffen, wenn wir uns Beispiele aus dem französischen Programm Cinéma cent ans de jeunesse ansehen. Auch im Abschnitt über Filmbildung in der Vorschule kommt es vor.

In diesem und im nächsten Schritt untersuchen wir, wie kleine filmpraktische Übungen als Einstieg in die Filmanalyse dienen können. Wir stellen einige vorbereitende Überlegungen für die Produktion kleiner Übungsfilme an und zeigen, wie die Schüler*innen am besten an diese Aufgabe herangeführt werden. Am Ende des nächsten Schritts geht es um die technischen Aspekte der praktischen Übungen und die Planung dieser Übungen mit den Schüler*innen.

Die kleinen filmpraktischen Übungen sind ein integraler Bestandteil der analytischen Arbeit und können zu jeder Zeit des filmanalytischen Prozesses stattfinden. Sie können auch mehrere Übungen einsetzen, jeweils zu verschiedenen Zeitpunkten. Die Produktion ist zeitaufwändig. Die Übungen sollten daher auf Filme mit 25 Sekunden Länge (oder weniger) beschränkt bleiben.

Aufgabe

Beantworten Sie die folgenden Fragen mit der Notizblock-Funktion.

  • Überlegen Sie, wie sich kleine filmpraktische Übungen in Ihrer Unterrichtssituation umsetzen lassen: Welche technischen Möglichkeiten haben Sie und welche Stolpersteine sind möglicherweise zu überwinden?
  • Überlegen Sie, wie Sie am besten kleine filmpraktische Übungen planen und in Ihren Unterricht integrieren können: Zeit, Zielsetzung, Gruppeneinteilung, Ausrüstung usw.

Mein Notizblock

Mit dieser Notizblock-Funktion können Sie Ihre Antworten und Gedanken zu Fragen aufschreiben, die in diesem Kurs gestellt werden.

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Ansätze für die praktische Arbeit

Erleben, verstehen und gestalten

Analytische Kompetenzen werden nicht nur durch die analytische Arbeit mit Filmen gestärkt. Im Rahmen einer Filmanalyse kleine filmpraktische Übungen zu planen und durchzuführen, fördert die kreativen Fähigkeiten der Schüler*innen und regt zum weiteren Nachdenken über die Sprache des Films und ihre Verwendung an.

Es ist daher immer eine gute Idee, produktionsbezogene Fragen in die Filmanalysen einzubeziehen. Lernen ist ein Prozess, bei dem es nicht nur um das Sehen und Erleben geht, sondern auch um das Analysieren, das Verstehen und das Gestalten.

Übungen und Organisation

Mit dem Vormarsch verschiedener digitaler Medien haben es Pädagog*innen leichter, im Rahmen des Unterrichts Filme zu drehen. Die Aufnahmen können mit den Smartphones der Schüler*innen gemacht werden – oder mit Tablets, wenn sie welche haben. In beiden Varianten sorgen die neuen digitalen Medien für sehr viel Flexibilität im Unterricht im Vergleich zu althergebrachten Filmproduktionen, bei denen jede*r eine bestimmte Rolle zu spielen hat und die Ausrüstung sich nur schwierig oder gar nicht beschaffen lässt. Die meisten Mobiltelefone sind heutzutage sowohl mit Kamera als auch mit Mikrofon ausgestattet.

Trotz der Kürze der filmpraktischen Übungen ist eine gute Organisation erforderlich. Sie lässt sich dadurch erreichen, dass bei den kleinen Filmübungen die drei grundlegenden Phasen (Planung, Dreharbeiten und Schnitt/Montage) eingehalten werden. Die Lehrkraft kann wählen, ob die Schüler*innen alle oder nur einige der Übungen durchführen sollen.

Phasen

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1. Planung

  • Mit der ganzen Gruppe: Besprechung der kleinen filmpraktischen Übungen
  • Aufteilung der Verantwortlichkeiten in kleineren Gruppen (max. 3 Personen):
  • Wer wird Schauspieler*in, Kameramann/-frau und Cutter*in?
  • Erstellen Sie ein kleines Storyboard für Ihre Produktion (max. 25 Sekunden Film pro Übung)

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2. Übungen / Dreharbeiten

  • „Macht“: Drücken Sie eine Machtbeziehung zu einer Person oder einem Objekt durch die Kameraperspektive aus: Sie können zum Beispiel die Froschperspektive, die normale Perspektive und die Vogelperspektive ausprobieren.
  • „Emotionen/Angst“: Schneiden Sie die Aufnahmen so, dass die Emotionen (zum Beispiel Angst) einer Person zu spüren sind: Verwenden Sie zum Beispiel extreme Nahaufnahmen/Detailaufnahmen, um den Gesichtsausdruck, die Hände etc. hervorzuheben.
  • „Dialog“: Filmen Sie eine Dialogszene. Berücksichtigen Sie bei den Kameraeinstellungen und bei der Montage den Verlauf des Dialogs.
  • „Isolation“: Filmen Sie eine Szene mit dem Thema „Isolation“. Überlegen Sie, mit welchen Mitteln sich ein Gefühl der Isolation erzeugen lässt: Drehort, Kameraeinstellungen und Schnitt.

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3. Bearbeitung

  • Überlegen Sie sich, ob Sie Ihre kleinen Filmproduktionen im Schnitt bearbeiten möchten (z. B. bei der Übung „Dialog“). Sowohl eine schnelle als auch eine langsame Montage wirkt sich auf den*die Betrachter*in aus.
  • Hintergrundmusik kann helfen, die gewünschte Stimmung zu vermitteln.
  • Auch mit Ton und Geräuscheffekten kann Spannung erzeugt werden. Bei Geräuschen oder Musik, die nicht aus dem Bearbeitungsprogramm stammen, müssen Sie darauf achten, dass sie nicht urheberrechtlich geschützt sind (siehe „Checkliste für die Produktion“).
  • Experimentieren Sie im Schnittprogramm mit Licht und Dunkelheit, um eine gespenstische Wirkung zu erzeugen.

Diese PDF-Datei zum Herunterladen enthält alle Informationen zu diesem Schritt, Hinweise zu Technik und Apps, unentgeltliche Geräusche und Musik und eine Checkliste mit weiteren Punkten, die zu berücksichtigen sind.

Aufgabe

Wählen Sie eines der Übungsthemen aus der oben beschriebenen Phase zwei: entweder „Macht“, „Emotionen/Angst“ oder „Isolation“. Stellen Sie das Thema in einer kurzen (weniger als 20 Sekunden langen) Einstellung dar oder machen Sie ein Foto. Veröffentlichen Sie es auf dem Padlet, nennen Sie aber das Thema nicht. Fragen Sie die anderen, ob sie es erraten können!