Film - Themen

Jede Geschichte entsteht durch eine bestimmte Idee oder einen Konflikt, der durch die Sprache des Films ausgedrückt wird – mit Filmbegriffen ausgedrückt: durch die Form des Films und die filmischen Mittel. Welches sind die Wendepunkte? Und warum filmt die Kamera von einer bestimmten Position aus? Die Erzählung wird durch Dialoge oder Interaktionen der Figuren vermittelt, aber das Thema entsteht durch die Verbindung zwischen der visuellen Geschichte und der Stimmung, dem Schauplatz und der Geräuschkulisse um sie herum.

Film - Themen

Standbild

Hier untersuchen Sie die Thematik, mit der ein Film arbeitet, aber auch die Art und Weise, wie der Film sein Thema präsentiert und erforscht. „Edge of Seventeen“ porträtiert ein 17-jähriges Mädchen, das gerade von der Schule heimgekehrt ist und eine typische Schuluniform trägt.

Anleitung

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Der Schauplatz

In dem Wohnkomplex, in dem sie lebt, herrscht eine ohrenbetäubende Stille, und sie erscheint in dem entvölkerten Universum des Films sowohl einsam als auch isoliert. Das Gefühl der Isolation lässt nicht nach, als der Aufzug ankommt und dabei bedrohlich brummt.

Genau wie das Mädchen spüren wir, dass die Aufzugskabine etwas Unheilvolles an sich hat, aber die Protagonistin betritt dennoch den verspiegelten Raum, um nicht bis in den 17. Stock die Treppen steigen zu müssen. Etwas oder jemand richtet ein Auge auf sie.

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Aufzug

Die klaustrophobische Wirkung des Schauplatzes ist nicht zufällig. „Isolation“ ist ein grundlegendes Thema von „Edge of Seventeen“ und beeinflusst daher die Inszenierung der Geschichte vom Anfang bis zum Ende des Films. Der Regisseur möchte zeigen, dass das Mädchen außerhalb der Gesellschaft steht.

In Südkorea ein Mädchen zu sein, bedeutet, schon bei der Geburt „beiseite gelegt“ zu werden und in der Hierarchie ganz unten zu stehen. Der Kampf um den Erfolg in der Gesellschaft ist daher für Frauen viel härter als für Männer. Das verlangt nach einer Auseinandersetzung mit den bedrückenden gesellschaftlichen Normen.

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Metaphorische Reise

Thematisch kann die Geschichte als eine psychologische Reise des Mädchens in einem repressiven System betrachtet werden.

Man könnte sagen, es ist die metaphorische Reise vom Erdgeschoss bis in den 17. Stock, die unsere traditionelle Entwicklung innerhalb des Bildungssystems widerspiegelt.

Daher ist die Hauptfigur ein Schulmädchen, das gegen ihre Unterdrückung als Frau rebelliert, was unter anderem durch die Schuluniform und ihre eng anliegende Frisur symbolisiert wird.

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Detailaufnahme

Eine Detailaufnahme vom Auge des Mädchens zeigt uns, dass wir uns innerhalb des Bewusstseins der Hauptfigur befinden, und als sie schnell den Aufzug verlässt und jemand (oder etwas) ihr das Gummiband aus den Haaren reißt, haben wir das Gefühl, dass sie sich befreien will.

Sie dreht sich (jetzt mit offenem Haar) um, wird aber wieder mit dem Stimmenchor konfrontiert, der weiß, wer sie ist: „Sie ist das Mädchen aus dem 17. Stock“. Mit anderen Worten: Es spielt sich ein Konflikt zwischen verschiedenen Kräften ab, vermutlich innerhalb des Mädchens.

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Stimmen

Ob es dem Mädchen gelingt, sich zu befreien, bleibt offen. Die soziale Kontrolle scheint schwer auf ihr zu lasten, doch die Aussage des Films ist eher, dass der Druck der Gesellschaft Kräfte freisetzt, die sich nicht aufhalten lassen.

Die Zeile „Hör auf, so zu tun, als ob du uns nicht hörst“ kommt vielleicht nicht nur aus ihrem Gewissen. Es könnten auch Stimmen sein, die sich danach sehnen, frei zu sein und nicht mehr unterdrückt zu werden – es sind alles Frauenstimmen.

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Der 17. Stock

Schließlich erreicht das 17-jährige Mädchen den 17. Stock des Gebäudes (bzw. der Gesellschaft). Mit anderen Worten, sie balanciert am Rande dessen, was sie als Frau in Südkorea tun kann und sein darf: der Grenze von siebzehn („Edge of Seventeen“).

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Aufgabe

Bei dieser Aufgabe bitten wir Sie, über einen von Ihnen ausgewählten Film nachzudenken, mit dem Sie arbeiten könnten. Es ist wichtig, sich gut mit erzählerischen und thematischen Aspekten auszukennen, um mit dem ästhetischen System eines Films arbeiten zu können. Die Arbeit mit Ihren eigenen Filmen sollte daher mit Aufgaben beginnen, die Ihre Schüler*innen zu den erzählerischen Aspekten hinführen. Sie können Ihre Antworten mit der Notizblockfunktion festhalten.

  • Denken Sie sich für Ihren eigenen Film Fragen aus, die Ihre Schüler*innen zum „Wer“ (Figur), „Was“ (Erzählung) und „Wo“ (Schauplatz des Films) führen.
  • Stellen Sie anschließend Fragen, bei denen das Zusammenspiel zwischen den drei analysierten Bereichen zum Vorschein kommt: Die Interaktion der Charaktere, ihre Umgebung – und das Warum.
  • Für Kurzfilme ist es wesentlich einfacher, eine urheberrechtliche Genehmigung zu erhalten.
  • Machen Sie sich außerdem Gedanken über Aufgaben oder Fragen, die mit dem Kontext des Films zusammenhängen, z. B. den sozialen Bedingungen, historischen Aspekten oder anderen Punkten.

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