Ein Pädagoge hat einmal den Ausdruck „Fragen sind Theorien“ geprägt – das heißt, wenn wir eine Frage stellen, haben wir bereits eine gewisse Vorstellung, wo die Antwort liegen könnte oder welche Bandbreite an Antworten möglich bzw. verfügbar ist.
Der britische Filmpädagoge Ian Wall hat eine Übung zur Formulierung eigener Fragen über Filme und Methoden zur Einteilung der Fragen in verschiedene Kategorien entwickelt. Er unterscheidet zwischen „heißen“ und „kalten“ Fragen, wobei sich die „heißeren“ Fragen direkt auf Aspekte der Form und der Sprache eines Films, die „kälteren“ hingegen auf den Inhalt beziehen.
Eine Gruppe junger Menschen, die sich einen Filmausschnitt oder Kurzfilm ansieht, könnte zum Beispiel gebeten werden, sich auf einen technischen Aspekt zu konzentrieren (wo sich die Kamera befindet, wie die Einstellung ausgeleuchtet wird) oder sich über einen Aspekt der Geschichte oder eines ihrer Hauptthemen Gedanken zu machen. (Um formale Analysemethoden wird es im nächsten Abschnitt gehen).
Einen Artikel zu dieser Methode finden Sie hier.